Debatten um Parkplätze werden in Wiesbaden und der ganzen Republik emotional geführt. An Parkplätzen kollidieren verschiedenste Anforderungen und Wünsche, Ziele und Ideen um eine der knappen Ressourcen in den Innenstädten: Platz.

Projekt Parkraumzählung

Wie bei vielen emotionalen Debatten fehlte aber auch hier die Datengrundlage. Denn auf die Frage, wie viele Parkplätze es in Wiesbaden gibt, kennt niemand so richtig eine Antwort. Zeit also, da Licht in das Dunkel zu bringen.

Grundlage dafür bildet das Projekt „Parkraumanalyse mit OpenStreetMap„. Entwickelt und erprobt in Berlin wird hier algorithmisch ermittelt, wie viele Parkplätze die Straßen bieten – und kommen so zu erstaunlich guten, „90%-Ergebnissen.“ 1Die Ergebnisse lassen sich deutlich verfeinern, allerdings wird das dann sehr fummelig.

So macht ihr mit

Das Projekt setzt auf eure Unterstützung. Um die Parkplätze zu errechnen, benötigt OpenStreetMap nämlich die Informationen, wo und wie geparkt wird.

  1. Ladet euch die App StreetComplete herunter.
  2. Wählt in der App das Overlay „Parkstreifen“ aus.
  3. Per Klick auf die Straße/den Straßenabschnitt könnt ihr dann auswählen, ob, auf welcher Seite und wie dort geparkt wird.
  4. Speichern nicht vergessen – die Ergebnisse werden dann über Nacht neu berechnet und in den Karten aktualisiert.

Das geht fix und super, wenn man die App einfach beim Spazieren gehen offen hat und so sein Viertel kartiert. Bitte beachtet die Hinweise unten.

Screenshot der Parkraumkartierung in der App StreetComplete

Hier sind die Ergebnisse

Die Ergebnisse werden über Nacht prozessiert und hier zusammengefasst:

In Kartendarstellung seht ihr die Ergebnisse hier:

Hier ist eine alternative Darstellung – mit stärkerem Fokus auf die für den Parkraum relevanten Daten:

Hinweise zur Erfassung

Zusätzlich zur umfangreichen Dokumentation im Originalprojekt in aller Kürze hier noch einige Hinweise:

  1. Ziel ist die Ermittlung aller öffentlichen Parkplätze am Straßenrand. Private Stellplätze in Garagen und Hinterhöfen, Mitarbeiterparkplätze von Firmen (…) eher nicht. Wer will, kann diese separat auf OSM erfassen – das geht aber an der Zielstellung hier vorbei.
  2. Der Algorithmus berücksichtigt Kreuzungen, Fußgängerüberwege und Bushaltestellen.
  3. Haus- und Grundstückseinfahrten werden ebenfalls berücksichtigt – sind häufig aber nicht in OpenStreetMap hinterlegt.
  4. Wechselt die Art des Parkens entlang einer Straße, kann es notwendig sein, diese in Unterabschnitte zu teilen. Klickt dazu in der App auf die Straße, dann unten auf die drei Punkte, dann „Weg aufspalten“, dann den Punkt markieren, an dem die Straße in zwei Abschnitte geteilt werden soll.
  5. Unter bestimmten Voraussetzungen überschätzt der Algorithmus die Parkplätze spürbar. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Parkstreifen durch besonders viele Bäume oder Einfahrten unterbrochen wird, es längere Halte/Parkverbote gibt oder besonders viele Einfahrten. Auch, wenn es nur vereinzelte Parkbuchten gibt, liegt die errechnete Parkplatzzahl weit über der realen. Dies lässt sich durch aufwendigeres Mikro-Mapping der einzelnen Parkplätze lösen – allerdings nicht mit der empfohlenen App. Lasst diese Abschnitte im Zweifel erstmal unkartiert.