Eine objektive Bewertung des Verkehrsflusses in einer Stadt ist schwierig – jeder von uns sieht stets nur einen Ausschnitt. Sei es als Autofahrer oder Busnutzer, morgens oder mittags, auf Straße X oder Y. Ein gesamthafter Blick: Schwierig. Rückblickend gelangt Wiesbaden häufig durch die jährlichen „Stau-Indizes“ von TomTom oder inrix in die die Presse – unrühmlich. Einen detaillierten Blick erlauben diese aber nicht – zumindest nicht ohne kommerzielle Anwendung.
Die aktuelle (und auch die durchschnittliche) Verkehrslage lässt sich allerdings gut mit Hilfe von Google Maps überblicken. Diese wurde für ihre Genauigkeit auch mehrfach vom Leiter der Wiesbadener Straßenverkehrsbehörde gelobt. Was aber fehlt, ist eine Darstellung über längere Zeiträume – sei es zur Analyse bestimmter Baustellen, Störungen oder zur Bewertung verkehrlicher Maßnahmen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir präsentieren den Wiesbadener Stauindex. Transparent, detailliert, umfassend. Hier ist erklärt, wie er funktioniert.
Schritt 1
Im ersten Schritt wird die aktuelle Verkehrslage für Wiesbaden auf Basis von Google Maps aufgerufen und als Screenshot gespeichert. Die Verkehrslage deckt dabei den Großteil des Stadtgebietes ab – vom Nordfriedhof bis zur Boelckestraße, von der Bierstädter Höhe bis zum Amöneburger Kreisel.
Schritt 2
Anhand virtueller Messpunkte wird die jeweilige Verkehrslage analysiert und über die von GoogleMaps vorgegebenen Stufen von „fließend“ bis „stockend“ in ein Staulevel umgerechnet.
Die einzelnen Messpunkte liegen – je nach Straßentyp – 150 bis 300 Meter auseinander. Für die meisten Straßen werden die beiden Fahrtrichtung unterschieden.
Schritt 3
Die ermittelten Werte können dann im Zeitverlauf dargestellt und analysiert werden – für einzelne Messpunkte genauso wie in aggregierter Form für Straßenzüge oder die gesamte Stadt.
Schritt 4
Die Messpunkte werden anschließend aggregiert – nach beispielsweise nach Kreuzungsbereichen, nach Straßen, nach ganzen Korridoren. Theoretisch ist auch ein Gesamt-Wiesbadener Wert denkbar – aber zur Analyse einzelner Bereiche denkbar ungeeignet.