Am Donnerstagnachmittag wurde die Tiefgarage Markt von Polizei und Feuerwehr evakuiert. Ein erheblicher Rückstau in der Bahnhofstraße hatte zu langen Wartezeiten bei der Ausfahrt geführt; Berichten zufolge bis zu einer Stunde. Eine Vielzahl wartender Autos mit laufenden Motoren führte zu einer gefährlichen Ansammlung von Kohlenmonoxid in der Tiefgarage geführt – zwei Mitarbeiter wurden verletzt. Ein Blick in die Daten zu Ursachen und Folgen.
- Bauarbeiten auf der Schwalbacher Straße
- Bauarbeiten auf dem 1. Ring
- Auswirkungen auf den Busverkehr
- Und die Pförtnerampel(n)?
Bereits seit Montag, dem 28. Oktober, kam es u.a. in der Bahnhofstraße zu massiven Staus und entsprechenden Beschwerden, auch mit Auswirkungen auf den Busverkehr. Auch wenn Oktober und November traditionell zu den (auto)verkehrsreichsten Monaten gehören, gab es hier weitere Ursachen: Neben dem Ende der Herbstferien trafen auch mehrere Baustellen aufeinander.
Anfang Oktober wurde die Kreuzung Wilhelmstraße/Friedrichstraße zur Fahrbahninstandhaltung gesperrt. Damit konnte die Friedrichstraße nicht mehr für Fahrten gen Osten (Wilhelmstraße bzw. Frankfurter Straße) genutzt werden. Was bis dato (zur Stabilisierung des Busverkehrs) die einzig erlaubte Ausfahrtrichtung aus dem Parkhaus Dernsches Gelände war, steht während der Bauarbeiten nicht mehr zur Verfügung. Die Ausfahrt wurde entsprechend in Richtung Bahnhofstraße umgeleitet.
Die Bahnhofstraße wurde so zur einzigen Ausfahrtmöglichkeit aus den Parkhäusern Markt und Karstadt. Da ein Linksabbiegen in Luisenstraße und Rheinstraße traditionell nicht erlaubt ist, bleiben im weiteren Verlauf effektiv zwei Möglichkeiten: Rechtsabbiegen in die Rheinstraße (in Richtung Schwalbacher) oder Rechtsabbiegen auf den 1. Ring.
Bauarbeiten auf der Schwalbacher Straße
Der Ausbau der Fernwärmeleitungen ist im vollen Gange, die Baustelle dazu aktuell im Kreuzungsbereich Rheinstraße / Schwalbacher Straße. Die Baustelle wird parallel verwendet, um sowohl die Umgestaltung der Schwalbacher Straße selbst vorzubereiten, als auch die Fußgängerquerung barrierefrei zu gestalten.
Es kommt daher zur Sperrung mehrerer Spuren, unter anderem dem Linksabbieger in die Oranienstraße und einer Fahrspur Richtung Ringkirche. Im Tagesverlauf kommt es daher zu einem spürbaren Rückstau, der sich ab 15 Uhr für vier Stunden über die Bahnhofstraße hinaus erstreckt.
Bauarbeiten auf dem 1. Ring
Zum Montag, dem 28. Oktober, startete auf dem 1. Ring außerdem eine Baustelle zur Sanierung der Fahrbahn und von Anschlüssen. In Fahrtrichtung Sedanplatz wurde dazu zwischen Körner- und Luxemburgstraße die Fahrbahn eingeengt. Die in der Folge einspurige Führung sorge ab Montag zu ganztägigen Rückstaus, hauptsächlich in der abendlichen Stoßzeit. Der Verkehr staut sich hier regelmäßig bis über den Hauptbahnhof hinaus zurück. Durch diesen Rückstau konnten kaum Fahrzeuge aus der Bahnhofstraße in den Ring einbiegen - genau diese Richtung ist die einzige erlaubte Abbiegerichtung am Ende der Bahnhofstraße.
Ein Blick auf die Live-Verkehrslage (siehe Screenshot) zeigt: Der Stau entsteht an der Baustelle, dahinter sind die Straßen wieder frei. Der Rückstau geht bis über den Bahnhof hinaus.
Auswirkungen auf den Busverkehr
Die Innenstadt ist auf vielen Hauptverbindungen mit Busspuren ausgestattet, aber eine solche Ausnahmesituation geht auch an Bussen nicht vorbei. Auf Teilen fehlt die Busspur (beispielsweise auf dem 1. Ring zwischen Mainzer Straße und Hauptbahnhof). Auch ist die Bahnhofstraße nicht durchgehend mit einer Busspur versehen - und spätestens, wenn die Kreuzungen ebenfalls blockiert sind, hilft eine Busspur auch nicht viel weiter.
Entsprechend hatte die Verkehrslage der Woche (speziell am Donnerstag) Auswirkungen auf die Pünktlichkeit. Neben einer "normalen" Verschlechterung der Pünktlichkeit nach Ferienende (durch den steigenden Autoverkehr) sind auch hier Auswirkungen der genannten Baustellen ersichtlich. Busse durch die Bahnhofstraße (bspw. Linien 1 und 4) sind deutlich stärker betroffen.
Und die Pförtnerampel(n)?
Wenig überraschend hat(te) die Verkehrslage auch Auswirkungen auf das Verhalten der Pförtnerampel(n). Mit stockendem Verkehr auf dem 1. Ring pförtnert deren prominentester Vertreter an der Berliner Straße automatisch stärker. Gegenüber den Vorwochen ist in der KW 44 eine neue Vormittagsspitze erkennbar.
Zu verhindern vermochten die Pförtnerampeln die Verkehrssituation aber auch nicht - aus zwei wesentlichen Gründen: Zum einen sind noch immer nicht alle relevanten Zufahrtsstraßen gepförtnert - beispielsweise die Bierstädter und die New-York-Straße. Zum anderen - und das dürfte hier der größere Einfluss gewesen sein - handelte es sich zu einem großen Teil um Verkehre, die in der Innenstadt entstanden (beispielsweise Fahrten aus dem Parkhaus zur Wohnung) - diese können naturgemäß nicht von außenstehenden Ampeln gesteuert werden.