An der Kreuzung Schwalbacher Straße / Emser Straße hat sich im Schatten der DIGI-V-Umrüstung noch etwas getan: Ein dortiger Zebrastreifen wurde zur Bedarfsampel – und sorgt so für einen besseren Fluss des Autoverkehrs.

Der Zauber steckt immer im Detail.

Theodor Fontane

Auf den ersten Blick vermag die Änderung kaum aufzufallen – vermutlich hauptsächlich Fußgängern auf dem Weg zur Bushaltestelle der Linie 3 oder von der Platter Straße Richtung Innenstadt: Die freilaufende Rechtsabbiegespur von der Schwalbacher Straße in die Emser Straße ist nun kein Zebrastreifen mehr – sondern eine Bedarfsampel.

Vor/während des Umbaus

Nach dem Umbau

Ein solcher, freilaufender Rechtsabbieger hat eigentlich die Aufgabe, eine Kreuzung zu entlasten – rechtsabbiegende Fahrzeuge müssen schließlich nicht an der Ampel warten und werden (im Gegensatz zur Lösung per Grünpfeil) schon etwas zuvor von den geradeausfahrenden Fahrzeugen separiert.

Aber: durch die Stützmauer zum Grundstück der neuen KiTa an der Emser Straße 1 ist die Rechtsabbiegespur ziemlich kurz. Muss hier ein Auto warten, weil ein Fußgänger den Zebrastreifen kreuzt, blockiert das Fahrzeug eine von beiden Geradeaus-Spuren nach Süden. Aus Richtung Norden – vor allem aus der Platter Straße – fahren aber viele Autos weiter auf die Schwalbacher. Gleichzeitig war dieser Zebrastreifen die einzige Verbindung von den Wohnvierteln an der Platter Straße zur Innenstadt und zur Bushaltestelle.

Keine gute Kombination, denn vor allem zur Hauptverkehrszeit treffen hier viele Fußgänger und viele Fahrzeuge aufeinander – mit der Folge: Der (Auto-)Verkehr stockt. Die Sichtverhältnisse sind durch die Mauer, das Gefälle und die Kurvenlage ohnehin nicht optimal – mit zuweilen gefährlichen Situationen für die Fußgänger.

Kleine Änderung mit großer Wirkung: Der Zebrastreifen ist im Laufe des Tages gewichen, die zuvor installierte Bedarfsampel ging in Betrieb. Für die Fußgänger verzögert das den Weg, für den Autoverkehr wird es etwas flüssiger. Denn Fußgänger haben nicht mehr Vorrang; sie werden außerdem etwas stärker geclustert.


mathias

Aufgewachsen in Berlin, seit über einem Jahrzehnt Wahl-Wiesbadener. Eigentlich Nordost, im Herzen aber Westend. Regelmäßiger Radler und Carsharing-Nutzer, (zu häufig) auch E-Scooter. Ehem. Verkehrsplaner (SGV). Faible für Daten, Karten und Grafiken.

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