Nicht immer erschließt sich Sinn oder Unsinn einer Sperrung von Straßen oder Spuren auf den ersten Blick. Oder auf den zweiten. Besonders während in der Verkehr in der Innenstadt ohnehin schon mit diversen Baustellen herausgefordert ist, erwecken neue Absperrungen ohne Baugeräte oder -arbeiter Neugier.
So geschehen auf der Kreuzung Dotzheimer Straße – Klarenthaler Straße. Die Abbiegespur, die stadteinwärts fahrenden Autos bislang das Rechtsabbiegen in die Klarenthaler Straße ermöglichte, ist gesperrt. Es geht nur noch geradeaus – damit ist auch der Weg in die Rheinstraße erschwert; zumindest für Autos.
Zur Ursache: Die Baustellen.
Die Ursache für diese Sperrung ist nicht direkt ersichtlich und liegt doch nicht so weit entfernt: Die Kanalbauarbeiten am Bismarckring. Durch diese entfallen zwischen Bleichstraße und Dotzheimer Straße Fahrspuren auf dem 1. Ring – dieser ist derzeit hier nur einspurig. Die Bauarbeiten, die in verschiedenen Bauphasen noch bis November laufen sollen, beinträchtigen den Verkehr auf dem Ring spürbar. Ebenfalls gesperrt sind die Umweltspuren auf diesen Abschnitten – eigentlich Garanten für zuverlässige Busse, auch bei schwierigen Verkehrsverhältnissen.
In Mitleidenschaft werden hier nicht nur die Autos gezogen – auch die zahlreichen Busse, die über den 1. Ring laufen. Zwischen Bleichstraße und Schiersteiner Straße fahren an normalen Werktagen knapp unter 1.000 Busse, jeden Tag, in Richtung Süden.
Diese stecken nicht nur im Stau fest (und werden durch unzuverlässige Fahrzeiten dadurch unattraktiver) – sie verlängern den Stau selbst auch. In der Spitzenstunde fahren hier 69 Solo- und Gelenkbusse pro Stunde in Richtung Süden – also mehr als ein Fahrzeug pro Minute.
Ein Teil dieser Busse wird nun umgeleitet, um den Stau zu umgehen. So fahren die Busse der Linien 5 und 15 von der Bleichstraße einen Schlenker über die Blücher- und die Klarenthaler Straße, um an der Ringkirche wieder auf den Ring einzubiegen. Auch die Busse der Linien 2 und 14 fahren stadteinwärts über die Klarenthaler Straße zum 1. Ring. Insgesamt umfahren so über 300 ESWE-Busse pro Werktag die Baustelle auf dem Bismarckring. Hinzu kommen noch einige Überlandlinien aus Richtung Taunusstein.
Diese Umleitung bringt den Bussen natürlich nur Vorteile, wenn diese dort nicht im Stau stehen – und das führt uns zur Ursache der Sperrung des Rechtsabbiegers: Durch diese reduziert sich die Zahl Autos in der südlichen Klarenthaler Straße massiv und die Busse kommen besser durch.
Wege in die Rheinstraße
Für den Autofahrer bleibt – wenn kein Umstieg auf Bus oder Rad infrage kommt – nur eine übersichtliche Anzahl Optionen, um von der Dotzheimer Straße in die Rheinstraße zu kommen:
- Geradeaus auf der Dotzheimer Straße bis zum Luisenforum, dann rechts auf die Schwalbacher Straße und wieder rechts auf die Rheinstraße.
- Falls möglich, bereits vorher einen Weg auf die Klarenthaler Straße finden – dann geradeaus über die besagte Kreuzung. Schwupps: Ankunft an der Ringkirche.
- Geradeaus auf der Dotzheimer, dann rechts auf den 1. Ring. Auf Höhe der Rüdesheimer Straße kann hier ein U-Turn gefahren werden – dann geht’s rechts in die Rheinstraße.