Die dritte Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung des Jahres 2022 konnte (besonders im konkreten Vergleich mit der zweiten im März) nicht mehr zäher werden – und wurde es doch. Siebeneinhalb Stunden tagte sie, die debattierten Themen ließen sich (wieder) an einer Hand abzählen. Und das lag nicht an einer zu kurzen Tagesordnung.
Direkt nach der eröffnenden Fragestunde wurde – wieder – spontan der Ältestenausschuss einberufen. Die Folge: Noch vor der ersten inhaltlichen Debatte folgte eine fast einstündige Unterbrechung der Sitzung. Gefolgt von zwei aktuellen Stunden (Gesamtdauer 27 Minuten) startete gegen 18.30 Uhr, also zweieinhalb Stunden nach Start – der Bericht der kommunalen Frauenbeauftragten. So war auch der Wiesbadener Kurier wenig überraschend wenig begeistert.
Spitzenreiter bildete die Debatte um Geschlechtergerechte und wertschätzende Sprache in der Wiesbadener Stadtverwaltung – hier wurde 78 Minuten lang debattiert.
Ich darf Ihnen zu Ihrer Erleichterung mitteilen, dass ich keine aktuelle Stunde beantrage.
Dr. Eckhard Müller, AfD.
Ein gutes hat die Koalition ja: Die Linke wird soweit eingedampft, dass kaum noch was verwertbares übrig bleibt.
Sebastian Rutten, FDP, zum Antrag "Tariftreue und Steuergerechtigkeit in der Landeshauptstadt Wiesbaden"
Es gab andere Möglichkeiten, die Sie aber bewusst ausgeschlagen haben, um sich bewusst mit vermutlichen Sexisten ins Bett zu legen.
Christian Diers, FDP, über SPD und Grüne in der Aktuellen Stunde.
Der Beschluss öffnet die Büchse der Pandora. (…) Letztendlich haben wir irgendwann eine Garten-Stasi.
Christian Hill, ProAuto, zu den "Verstößen gegen die Ortssatzung"