Vergangenen Mittwoch wurde Wiesbadens 1. Ring schlagartig voll gesperrt – und bleibt es noch eine Weile. Wo sind die 60.000 Fahrzeuge am Tag hin? Ein Blick in die Verkehrsdaten.
Wiesbadens Verkehrsinfrastruktur wird zuverlässig an den Punkten getroffen, an denen es am meisten schmerzt: Vor knapp drei Jahren musste die bröckelnde Salzbachtalbrücke schlagartig voll gesperrt werden; zehntausende Autos wälzten sich in Folge über die innerstädtischen Straßen.
Am 26. Juni 2024 platzte unter dem 1. Ring eine Hauptwasserleitung. Der Kaiser-Friedrich-Ring, der an normalen Tagen mehr Autos sieht als drei Viertel der deutschen Autobahnen, musste kurz vor dem morgendlichen Berufsverkehr in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Die Reparaturarbeiten dauern an – und sollen noch ein paar Wochen in Anspruch nehmen.
Ein tieferer Blick in die Live-Verkehrsdaten von GoogleMaps liefert einen valide(ren) Blick in die Auswirkungen der Vollsperrung des 1. Rings. Denn der Verkehr ist keinesfalls weg.
1. Ring – Uhrzeigersinn
Wenig überraschend hat sich die Verkehrslage auf dem 1. Ring zwischen Berliner Straße und Hauptbahnhof verschlechtert: Wer hier lang fährt, biegt fast zwangsweise in die Mainzer Straße (Richtung Innenstadt) oder die Frankfurter Straße ab. Beide Straßen sind weniger leistungsfähig als der 1. Ring. Folge: Rückstau.
1. Ring - gegen Uhrzeigersinn
Während sich der 1. Ring zwischen Dürerplatz und Schiersteiner Straße in beide Fahrtrichtungen unbeeindruckt zeigt, verschlechterte sich der Verkehrsfluss in Richtung Hauptbahnhof spürbar. Zwar können Fahrzeuge nun durch den temporär geöffneten Abbieger am Landeshaus gen Biebrich abbiegen - alle anderen werden aber in die einspurige Bahnhofstraße geleitet.
Mainzer Straße
Die Mainzer Straße sieht ebenfalls mehr Verkehr - allerdings zeigt nur die Fahrtrichtung stadteinwärts deutliche Verzögerungen.
Frankfurter Straße
Die Frankfurter Straße trägt einen Großteil der zusätzlichen Verkehrslast - auch mit Folgen für die Busse, die eigentlich schon planmäßig den Hauptbahnhof umfahren. Allerdings werden einige wichtige Linien auch über die Frankfurter Straße umgeleitet.
Berliner Straße
Die Berliner Straße stadteinwärts (die Pförtnerampel) zeigt außer einigen Spitzen an den Tagen direkt nach dem Wasserrohrbruch keine wirklichen Auffälligkeiten. Die meisten Verkehrsteilnehmer dürften alternativ auf der A66 gen Osten fahren - und dann über die Biebricher oder die Schiersteiner Straße fahren.