Am 08. August erblickte eine neue Rechtsabbiegerampel das (LED-)Licht der Welt. Fahrzeuge, die von der Mainzer Straße in die Kasteler Straße fahren, konnten fortan separat signalisiert werden. Die Rechtsabbieger können nun zusätzlich fahren, während der aus der Kasteler Straße kommende Verkehr fließt.

Dadurch fließen mehr Autos vom Amöneburger Kreisel Richtung Westen und schließlich auf die Kasteler ab – hier ist meist noch Platz. Das hat positiven Folgen für den Verkehrsfluss insgesamt, insbesondere den omnipräsenten Rückstau der Mainzer Straße – so zumindest die Theorie. Doch lässt sich die Verbesserung auch real ablesen?

Wir werden uns der Antwort über drei empirische Datengrundlagen nähern: Dem Staulevel auf der Mainzer Straße, den daraus resultierenden Fahrtzeiten zur Umfahrung der (fehlenden) Salzbachtalbrücke sowie den Ist-Pünktlichkeiten der dort verkehrenden Buslinien; vor allem der Linie 6. Jenseits der direkten Effekte werfen wir einen Blick auf das Stauniveau in der Kasteler Straße Richtung Norden sowie des 2. Rings Richtung Biebricher Allee – zweiteres ist die zweite Umfahrungsvariante der Salzbachtalbrücke.

Die Effekte werden im späteren Jahresverlauf ein zweites Mal analysiert, da der Start der Ampel mit den Hessischen Sommerferien zusammenfiel; zweiteres hat in der Regel ebenfalls einen reduzierenden Effekt auf den Verkehr.

Veränderungen des Stauniveaus

Die neue Rechtsabbiegerampel ermöglicht zusätzlichen Fahrzeugen, von der Mainzer Straße rechts in die Kasteler Straße abzubiegen – diese hat meistens noch Kapazität, wie frühere Analysen zeigten. Ein besseres Abfließen dieser Fahrzeuge ermöglicht auch den anderen Fahrtrichtungen an dieser Kreuzung und dem Amöneburger Kreisel ein besseres Durchkommen und reduziert damit den Rückstau, vor allem auf der Mainzer Straße.

Grundlage der ersten Analyse ist die aktuelle Verkehrslage nach GoogleMaps. Diese wird in kurzen Intervallen erfasst, gespeichert und ermöglicht so Auswertungen und Vergleche über große Zeiträume. Die genaue Methode ist hier erklärt.

Untersuchungsobjekt Mainzer Straße, zwischen Anschlusstelle der A66 und dem Amöneburger Kreisel. Hier kam es durch das massiv gestiegene Verkehrsaufkommen und das Nadelöhr im und hinter dem Kreisel zu besonders starken Rückstaus.

Der direkte Vergleich der dort üblichen Verkehrslage mit der tatsächlichen zeigt eine leichte Entspannung zum Beginn der Hessischen Sommerferien, in der zweiten Ferienwoche ist der Verkehrsrückgang nochmal sichtbarer. Mit Beginn der dritten Ferienwoche - hier ging die Rechtsabbiegerampel in Betrieb - sank das (Rück)Stauniveau auf der Mainzer Straße weiter ab und liegt heute im wesentlichen im Grünen Bereich.

Im konkreten, stundenscharfen Vergleich zeigt sich, dass sich derzeit vor allem die eigentlich täglich auftretenden Verkehrsspitzen in den morgen- und Abendstunden entspannt haben. Ledgilich Mittwoch und Freitag Abend kam es vergangene Woche zu spürbaren Rückstaus auf der Mainzer Straße.

Veränderungen der Fahrtzeiten

Direkte, für die Menschen deutlich spürbarere Folge des Stauniveaus sind die Ist-Fahrtzeiten im Straßenverkehr. Die untersuchte Mainzer Straße ist eine von zwei hauptsächlich genutzten Umfahrungsrouten der Salzbachtalbrücke für Fahrten Richtung Westen.

Die verglichenen Fahrtstrecken zur Umfahrung der fehlenden Salzbachtalbrücke - ermittelt in jeweils beide Fahrtrichtungen.

Hier entsteht noch Inhalt. Wir sind ehrenamtlich, manchmal dauerts ein wenig. Aber wir sind dran!

Pünktlichkeit des ÖPNVs

Veränderungen auf dem Heuss-Ring

Veränderung auf der Kasteler Straße


mathias

Aufgewachsen in Berlin, seit über einem Jahrzehnt Wahl-Wiesbadener. Eigentlich Nordost, im Herzen aber Westend. Regelmäßiger Radler und Carsharing-Nutzer, (zu häufig) auch E-Scooter. Ehem. Verkehrsplaner (SGV). Faible für Daten, Karten und Grafiken.

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