Heute Morgen war es soweit – der erste Berufsverkehr nach der Vollsperrung der Salzbachtalbrücke und der darunter verlaufenden Straßen und Bahnverbindungen.
Es kam, wie wir bereits gestern voraussagten: Ein erheblicher Teil des Verkehrs wälzte sich ab Erbenheim und der Mainzer Straße über den 2. Ring gen Westen. Das Stop and Go endete an der Kreuzung Biebricher Allee (wo der Großteil der Verkehr gen Süden abbog); die Gegenrichtung des 2. Rings blieb hingegen weitgehend leer.

Der zweite Ring muss für diese Fahrtrichtung also leistungsfähiger werden – zumindest vorübergehend. Einen konkreten Vorschlag zur Kreuzung 2. Ring/Biebricher Allee haben wir bereits unterbreitet. Für den Ring selbst aber liegt eine weitere Möglichkeit auf der Hand.
Denn: Zwischen Mainzer Straße und Biebricher Allee – also auf dem (derzeit) stärkstbelasteten Abschnitt, ist die Fahrbahn breit genug für eine weitere Fahrspur in Richtung Nordwesten (Biebricher Allee). Damit verkürzt sich der Rückstau drastisch; auch lassen sich Linksabbieger und Geradeausfahrer schon lange vor der Kreuzung an der Biebricher Allee entflechten. Wartenden Linksabbieger behindern damit den geradeaus- oder rechtsfahrenden Verkehr.

(Hintergrundkarte: GeoPortal Wiesbaden)
Die Idee enthält kleine Wermutstropfen: Zum einen müssen dafür die Parkplätze auf dem 2. Ring entlang dieses Abschnitts weichen. Mindestens einseitig, gegebenenfalls auf beiden Seiten. Muss man messen. Der Rest ist Markierungsarbeit – und von gelber Markierungsfarbe gibt es Wiesbaden bekanntlich genug. Auch müssen ein paar kurze Abbiegespuren, die z.B. auf Höhe des Klärwerks angelegt sind, weichen – bei den geringen Abbiegeströmen hier aber vorübergehend verkraftbar.
Allerdings: Die Fußgängerinsel auf dem 2. Ring auf Höhe der Breitenbachstraße müsste dafür weichen. Diese ist recht neu, ein (vorübergehender) Abriss ärgerlich. Aber machbar. Denn ein dreispuriger 2. Ring bleibt weit unter seinem Potenzial, wenn die Spuren kurz vor dem Ziel wieder auf zwei verengt werden.

(Hintergrundkarte: GeoPortal Wiesbaden)
Ein interessanter Vorschlag, der m.E. aber um eine Lösung für Radfahrer ergänzt werden müsste (ich fahre/fuhr dort bis vor dem Stau täglich von der Mainzer Straße über den Linksabbieger beim Klärwerk/Kupferlache oder alternativ über den Fußgängerüberweg bei der Breitenbachstrasse Richtung Biebrich): Man könnte dort den Fußweg für den Radverkehr freigeben. Es ist dort kaum jemand zu Fuß unterwegs. Bei den anliegenden Gärten müssten dann die Hecken etc. zurückgeschnitten werden, die den Fußweg derzeit sehr stark einengen.